Style and Brands | Wie verändert künstliche Intelligenz die Modebranche?
Wird künstliche Intelligenz bald Arbeitsplätze in der Modebranche ersetzen?

KI – Künstliche Intelligenz. Wer in den vergangenen Monaten Zeitung gelesen oder ferngeschaut hat, wird um diesen Begriff nicht herumgekommen sein. Es gibt kaum eine Branche, die KI nicht nachhaltig verändern könnte, auch nicht die Modebranche. Doch wie genau könnte die künstliche Intelligenz Einfluss auf die Modeindustrie nehmen?

„Künstliche Intelligenz“ – das klingt erst einmal ganz schön futuristisch und fremd. Dabei hat sich unser aller Leben, nicht zuletzt durch die Coronajahre sowieso immer mehr digitalisiert und wir greifen häufiger auf die Hilfe von Technologien zurück. In vielen Lebensbereichen haben technologische Softwares bereits unser Alltagsleben betreten und wir geben ihnen immer bereitwilliger unsere Daten preis. Alexa vertrauen wir schon lange an, welche Musik wir gerne hören. Google kennt unsere Suchbegriffe bestens und Cookies auf Webseiten merken sich, welche Artikel wir uns länger angeschaut haben und präsentieren uns diese immer wieder „zufällig“ beim Browsen auf anderen Webseiten.

Ein Bereich, den KI in der Modebranche beeinflussen könnte, klingt daher sehr naheliegend: Die User Experience. Durch digitale Assistenten könnten in Onlineshops die Vorlieben der Kunden abgefragt und ihnen passende Vorschläge unterbreitet werden. Wie eine digitale Shoppingberatung. Shoppen wird somit individueller und auf den Kunden zugeschnitten. Auch wird es dank KI einfacher sein, bestimmte Looks zu finden, zum Beispiel in dem Fotos von Stars hochgeladen werden können und die KI das Internet nach denselben oder ähnlichen Kleidungsstücken durchsucht.

Mit der Technologie der Augmented Reality hingegen experimentieren große Marken wie Adidas bereits seit Jahren. Durch diese können die Kunden in physischen Stores beispielsweise Kleidung in Spiegeln auf ihren Körper projiziert sehen und zusätzlich alle Informationen über das Produkt abfragen. Online könnte es durch Avatare möglich sein, die Kleidung tatsächlich „anzuprobieren“.

Den Kunden und dessen Wünsche besser zu kennen hilft natürlich auch wiederum den Unternehmen, um Angebot und Nachfrage besser kalkulieren zu können. Es wird davon ausgegangen, dass sich durch das genaue bestimmen der Nachfrage-Zahlen in Echtzeit Prognosefehler um 50 Prozent verringern könnten.

Und wie ist es mit dem Designen oder dem Erstellen von Texten für Produktbeschreibungen oder Blog- und Zeitschriftenartikeln in der Modebranche? Werden uns bald technische Textgeneratoren wie ChatGBT sagen, was der nächste Trend ist und Roboter unsere Kleidung kreieren? Müssen sich Designer, Modejournalisten, PR-Redakteure und Texter in PR-Agenturen und Modezeitschriften fürchten, bald nicht mehr gebraucht zu werden? Glaubt man Experten, kann man hier Entwarnung geben. Die KI schreibt zwar Texte, auch zum Teil gute Texte und kann somit Entlastung bieten, aber eben nicht ohne die Hilfe von Menschen.

Der Grund dafür? Künstliche Intelligenz hat keine Gefühle. Keine eigene Meinung. Ist eben nicht kreativ und schafft Neues. Ihre Erfahrung stammt aus einer Datenbank, ist einprogrammiert. Wortwitz, Kreativität und Innovation lassen sich aber eben schlecht vorhersagen oder programmieren. Auch menschlichen Kontakt und persönliche Beratung lässt sich von keiner Software ersetzen. Stand jetzt kann die KI also als unterstützendes Tool verwendet werden, ist aber (noch) keinesfalls in der Lage dazu, Menschen in einer so kreativen Branche wie der Mode zu ersetzen.